Dienstag, 28. Juni 2016

Der Weltenbaum Teil 9: Daosimus, Islam, Göttersturz

Der Weltenbaum im Daoismus

Eine der faszinierendsten Abbildungen des Weltenbaum-Konzeptes ist diese unten aus dem daoistischen Mystizismus, gerade weil es kein Baum ist, sondern weil es unmissverständlich um Bewusstsein geht. Die Abbildung stammt aus "Das Geheimnis der goldenen Blume", einem daoistischen Klassiker aus dem 17. Jahrhundert. 
Bewusstsein als fraktale Struktur - eine daoistische Variante des Weltenbaumes
Bewusstsein als fraktale Struktur - eine daoistische Variante des Weltenbaumes (Q)

Jemand kommentiert ganz richtig:

Dienstag, 14. Juni 2016

Der Weltenbaum Teil 8: Maya und Azteken

Die Maya und Aztheken

Bei den Aztheken gibt es den allumfassenden Ometeotl, was "Zwei-Gott" heisst. Ein Forscher deutet das (meiner Meinung nach ganz richtig) als "Herrr der Dualität" - in ihm sind alle Gegensätze vereint (das selbe drückt Zeus/Jupiter mit seinem Vajra aus! Artikel). Er thront im "13. Himmel", jenseits der niedrigeren Gottheiten. Nichts ist über seinen Anfang bekannt, ausser dass er sich aus sich selbst erschaffen habe. Aus dem 12. Himmel sendete er die Seelen der Menschen herab (Q, Q).

Coyolxauhqui mit
abgetrennten Armen und Beinen
Dieses Heruntersenden wird auch hier wieder als eine Zerstückelung dargestellt, und zwar im Mythos des Aztekischen Hauptgottes Huitzilopochtli, den ich ja schon weiter oben mit Zeus verglichen habe. Mit seiner "Blitzwaffe", die als Schlange dargestellt wird, zerstört er, unmittelbar nach seiner Geburt, seine Schwester Coyolxauhqui in einer himmlischen Schlacht, und ihre Teile purzeln hinunter bis in die Unterwelt. So wird Bewusstsein geteilt!

Faszinierenderweise sind die Tempel der Azteken und Maya exakte Repräsentationen dieses Mythos:

Donnerstag, 9. Juni 2016

Der Weltenbaum Teil 7: Schamanismus, Ahnenverehrung, Pfingsten und Maibaum

Die Ahnenverehrung im Schamanismus - der Weltenbaum in Reinkultur

Das Wissen über den Weltenbaum lässt auch das Konzept der "Ahnenverehrung" in ganz neuem Licht erscheinen. Denn dabei geht es tatsächlich nicht (nur) um den biologischen Opa und die Großtante, sondern um die spirituelle Struktur des "Seelenstammbaumes". Alle Seelen sind Ahnen bis zurück zum Ursprung. In diesem Konzept sind das, was anderswo höheres Ich, Erzengel, Cherubim und Seraphim genannt wird, "Ahnen". Die Ahnenverehrung in Afrika, bei den indigenen Völkern in Süd- und Nordamerika, Zentralasien, Mongolei, Sibirien, etc. ist von allen spirituellen Formen eigentlich jene, die am direktesten auf das Konzept des Weltenbaumes hinweist, der hier eine herausragende Rolle spielt.

Montag, 6. Juni 2016

Der Weltenbaum Teil 6: Weltenachse, Kundalini und Christusbewusstsein

Der Weltenbaum ist die alles verbindende "Weltenachse"

Bei Osiris habe ich schon die "Weltenachse" erwähnt, sozusagen die göttliche Wirbelsäule. Es ist im Grunde ein vereinfachter Weltenbaum ohne Äste, ein Symbol das verdeutlicht dass eine Verbindung besteht zwischen allen Ebenen der Schöpfung, von ganz oben nach ganz unten. Das nutzt z.B. der Schamane für seine Traumreisen. So wie auch mein Traumbewusstsein im Schlaf mit meinem Wachbewusstsein verbunden ist, denn die Trennung ist nur Illusion. Das bekannteste Symbol für die Weltenachse für uns ist der Maibaum, aber auch das christliche Kreuz, in dem sich die materielle und spirituelle Welt treffen, wird als Form der Weltenachse gesehen (Q).

Der Kulturforschers A. Coomaraswamy sagte über die Weltenachse: "Dieser Pfeiler ist allgegenwärtig und führt durch jedes Wesen" (Q) wodurch Weltenachse und -baum praktisch identisch werden.

Der Weltenbaum Teil 5: bei den Griechen und: der Weltenblitz!

Der Weltenbaum bei den Griechen

Die griechische Schöpfungsgeschichte zeigt die Stufen des Weltenbaumes, und noch einige andere interessante Aspekte. Das geht so:

Aus dem uranfänglichen Chaos entsteht die erste Teilung als Gaia und Uranus. Aus ihnen gehen wiederum 12 Gottheiten hervor, und diese Ebene übernimmt nun die Kontrolle, indem einer von ihnen, Kronos, dem Vater Uranus den Penis abschneidet (huch). Jetzt gehen aus dieser Ebene wieder neue Gottheiten hervor, darunter auch Zeus. Kronos wurde vorhergesagt, dass Zeus ihn entmachten wird, so wie er selbst seinen Vater entmachtete. Kronos würde deshalb am liebsten den "neugebornenen" Zeus, der aus ihm hervorgegangen ist, gleich wieder verschlucken. Zeus wird in einer Höhle vor ihm versteckt und von den Baum-Nymphen mit dem Nektar des Baumes genährt und großgezogen (Q). Das ist symbolisch für das Wachsen und die Form der ganzen kosmischen Struktur. Das Hervorgehen des Zeus und der neuerliche Machtwechsel wird auf besondere Weise dargestellt: Zeus "flüchtet" vor dem Einfluss des Kronos, indem er von einer Nymphe an einem Seil an einem Baum (dem Weltenbaum natürlich) heruntergelassen wird, und so wird er, zwischen Himmel und Erde hängend, für seinen Vater unsichtbar (Q). Als Kronos selbst vom Baum-Honig berauscht daliegt, wird er von Zeus überwältigt (Q).

Der Weltenbaum Teil 4: der Weltenbaum aus Wasser

Der Weltenbaum aus Wasser - mehr Beispiele

Bei Osiris hatten wir den "Weltenbaum aus Wasser" in Form des Nildeltas. Die selbe Symbolik findet man in abgeänderter Form beim sumerischen Gott Enki: in der Abbildung unten lässt er das Wasser aus 2 Gefässen fliessen, das sich in je 2 Ströme teilt, die dann wieder in Gefäße fliessen und wieder als je 2 Strömen überfliessen... das wären schon einmal 4 Hierarchieebenen!

Symbol des sumerischen
Gottes Enki
Enki - Weltenbaum

Der Weltenbaum Teil 3: Odin, Japan und Ägypten

Odin und der Weltenbaum "Yggdrasil"

In Skandinavien erzählt der Schöpfungsmythos rund um Gott Odin wie die Welten entstanden: in seinem Durst nach Erfahrung und Weisheit "erhängt" sich Odin für 9 Tage am Weltenbaum. Die Zahl 9 entspricht dabei den 9 Schöpfungsebenen des germanischen Weltbildes, die bei dieser "Opferung" entstehen. So stürzt er sich also, ohne Wasser und Brot heisst es, hinunter in die Unbewusstheit, und blickt tief in die Abgünde der Existenz - bis hinunter zur Erde (Q,Q,Q).