Montag, 25. September 2023

Jesus, der an einem Baum gekreuzigt wurde: Bildbeispiele

Die Kreuzigung ist eines der bedeutendsten Symbole des Christentums. Was manchen nicht bekannt ist, ist dass das Kreuz gleichbedeutend mit dem "Baum des Lebens" ist. Dieses ist wiederum gleichbedeutend mit dem "Heiligen Weinstock", den Jesus selbst in Analogien verwendet, und auch mit dem Heiligen Ölbaum. Sie sind allesamt Ausformungen des einen, einzigen "Weltenbaumes", dem Symbol der gesamten Schöpfung. 

Meine Analyse der Schriften hat gezeigt, was das Kosmische Baumsymbol wirklich bedeutet: Das Urbewusstsein "Gott" selbst habe sich baumförmig als die Schöpfungshierarchie aus unzähligen Seelen fragmentiert. Innerhalb dieser allumfassenden, baumförmigen Bewusstseinsstruktur vollziehen sich demnach auch Aufstieg und Abstieg der Seele, und somit auch Auf- und Abstieg des Idealbildes "Jesus".

In diesem Beitrag will ich einige historische Abbildungen des am Baum gekreuzigten Jesus zeigen, oder besser, auf sie verweisen. Einfach den Links folgen! Für mehr zu dem Thema haltet unbedingt Ausschau nach meinem neuen Buch "Der fraktale Gott und der Weltenbaum" das bald erscheinen wird!

»Allegory of Redemption, Mystery of the Fall and Redemption of Man«, 1420, Giovanni da Modena:

Lebensbaumtafel aus der Frankfurter Dominikanerkirche, 2. Hälfte 15. Jh., Frankfurt am Main, Historisches Museum; Kurz-URL und Sicherung: http://tiny.cc/frat 

Illustration in »Arbor vitae crucifixae Jesu Christi« von Ubertino da Casale (1259-1325) http://www.fratellofrancesco.org/www.fratellofrancesco.org/a_fr2_alberoubertino.html; oder: http://tiny.cc/umbe 

Gelmälde »Ecclesia and the Crucified Christ« von Hendrick Goltzius, 1610 https://www.pbase.com/image/153225649; oder: http://tiny.cc/golt 

Christus gekreuzigt am Baum des Lebens, 17. Jh.

Fresko »Albero della vita« von Giovanni di Corraduccio, Monastero di Sant’Anna a Foligno https://www.budharris.com/the-cross-as-a-tree-of-life/

Illustration von 1482: Jesus an einem großen Weinstock gekreuzigt

Illustration von Willem Vrelant, ca. 1460:

»Der Traum der Jungfrau Maria«, Gemälde von Simone dei Crocifissi, 14. Jh., Pinacoteca Nazionale, Ferrara. 

Ein vor allem in Lateinamerika anzutreffender Bildtypus veranschaulicht die völlige Verschmelzung von Jesus, Baum und Kreuz: "Der Christus der Eiche" ("El Santi-simo Cristo de la Encina"). Christus wird als mit einem kreuzförmigen Baum verwachsen dargestellt. In dieser Gestalt soll er der Legende nach einem chilenischen Waldarbeiter im Jahre 1636 erschienen sein.
Aus dem Manuskript "Historica relacion del Reyno de Chile y de las missiones y ministerios que exercita en el la Compañía de Jesus" von Alonso de Ovalle aus dem Jahre 1646; 



Samstag, 23. Oktober 2021

Avatar - die tiefe Symbolik des Filmes

Der Film Avatar von 2009 ist momentan der erfolgreichste Film aller Zeiten. Und manche finden den Film gar oberflächlich und fragen sich: wie konnte der Film so erfolgreich werden? In diesem Artikel zeige ich die tiefe Bedeutung von Avatar auf, die meiner Meinung nach für den Erfolg verantwortlich ist. 

Sonntag, 10. Mai 2020

Das Erwachen der Verschwörungstheoretiker

"Erwachen" ist ein missbrauchtes Wort, das heutzutage inflationär verwendet wird. Was bedeutet es, "zu erwachen"? Selbst wenn wir gar keine eigene Erfahrung davon haben, was Mystiker damit meinen, so können wir doch sehr leicht beantworten, was Erwachen NICHT ist. Erörtern wir deshalb den gewaltigen Unterschied zwischen dem "Erwachen" der Verschwörungstheoretiker und dem Erwachen der Mystiker.

Samstag, 9. März 2019

Mehr als nur Sklaverei - die geheime Metapher von Herr und Knecht im Christentum

niemandes Knecht: eine Katze
Es ist ein verhängnisvolles Verhältnis: Sklaverei und Christentum. Das alte Testament spricht zum Teil völlig unkritisch von Sklaverei. Kritiker behaupten, die ganze Bibel sei voll davon. Theologen  wiederum behaupten, Sklaverei hätte keine Bedeutung für ein metaphysiches Weltbild. Beides ist falsch. Hat "Sklaverei" eine wichtige Bedeutung? Allerdings, aber eine metaphorische! Anhand von Thomas von Aquins Hauptwerk "Summe der Theologie" zeige ich die wichtigsten Beispiele für das Gleichnis von Herr und Knecht, von den einfachsten bis zur tiefsten Mystik.

Mittwoch, 13. Juni 2018

"Ich weiss es nicht" - ein magischer Satz

"Ich weiss es nicht" - es ist wohl einer der häufigsten Gedanken in unserer heutigen Welt, in der sich alles um Wissen und Informationen dreht. Interessanterweise hat der Satz eine ganz besondere spirituelle Bedeutung. Und noch interessanter, dass die Meinungen verschiedener spiritueller Lehrer diesbezüglich völlig entgegengesetzt sind.

Donnerstag, 28. September 2017

Buddha - kein Fan der Esoterik

Buddha war kein Fan von Esoterik! Und mit Esoterik meine ich nicht mystisches Wissen, das zu anspruchsvoll ist, als dass sich ein Großteil der Menschen damit beschäftigen würde (die eigentliche Bedeutung), sondern die oberflächliche Esoterik, in der Scharlatane gegen Geld die niedrige Neugier der Menschen befriedigen. An nichts lässt er ein gutes Haar, sei es die Sterndeutung, die Prophetie, oder die Tranceorakel. Aus dem  Pâli-Kanon, den Reden des Buddha1:
›Als wie gar manche ehrsame Priester und Asketen durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar durch Auslegen der Sterngesichte, Vorzeichen, Warnungen, der Träume, der Körpermale, der Maulwurflöcher, Besprechen von Haus und Feld, durch Kräutersegen, durch Beschwörung von Schlangen, Skorpionen, durch Auslegen der glücklichen Zeichen an Edelsteinen, an Hühnern und dergleichen mehr, sie deuten den Lauf der Mäuse, die Krähen und ihr Krächzen, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹
Also denkt daran wenn ihr das nächste mal den Lauf der Mäuse auslegt! Buddha wird hier Gotamo Buddha genannt (Gautama ist eine üblichere Übersetzung). Und noch einmal das Lieblingsthema Wahrsagerei:
›Als wie gar manche ehrsame Priester und Asketen durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar vorhersagen: »Wir werden eine gute Regenzeit haben«, »Wir werden eine schlechte Regenzeit haben«, »Es wird eine gute Ernte geben«, »Es wird eine schlechte Ernte geben«, »Der Friede wird erhalten bleiben«, »Ein Krieg wird ausbrechen«, »Es werden die Könige gegeneinander ziehn«, »Es werden die Könige nicht gegeneinander ziehn«; »So wird der eine einen Sieg erkämpfen, der andere eine Niederlage erleiden«, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ 
In der heutigen Zeit sind das jene Wahrsager, die voraussagen, welcher Politiker die Wahl gewinnen wird, als würden wir das nicht früh genug erfahren. Und weiter mit der Sternendeutung:
›Als wie  gar manche ehrsame Priester und Asketen durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar angeben: »Eine Mondesfinsternis wird eintreten, eine Sonnenfinsternis wird eintreten, eine Planetenbedeckung wird stattfinden; Sternschnuppen werden niedergehn, ein Erdbeben wird kommen, eine solche Vorbedeutung hat die Mondesfinsternis, eine solche die Sonnenfinsternis, eine solche die Planetenbedeckung; eine solche Vorbedeutung hat der Sternschnuppenfall, eine solche das Erdbeben«, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹

›Als wie gar manche ehrsame Priester und Asketen durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar flüstern sie ins Ohr; sie erforschen einen Spiegel, befragen eine Schlafseherin, erkunden Orakel und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.
Buddha - kein Fan der Esoterik. Zumindest nicht wenn Ahnungslose anderen Ahnungslosen das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Vielmehr sollen wir selbst in uns das Göttliche finden. Also können wir das alles ja beiseitelegen... Und die Rede endet mit den Worten:
So hatte der Erhabene gesprochen. Zufrieden freuten sich jene Mönche über seine Worte. Während aber diese Darlegung stattgefunden hatte, war ein Beben durch das tausendfache Weltall gegangen.
Was das wohl heißen mag?



Die Reden des Buddha: Aus der Längeren Sammlung des Pali-Kanons: 1. Rede. Das Priesternetz

Donnerstag, 6. Juli 2017

"Alles ist Schwingung!" Esoterischer Schwachsinn?

Wer kennt nicht den Ausdruck "Alles ist Schwingung"? Diese Idee ist nicht etwa eine Erfindungen der heutigen Esoterik, sondern ein Konzept, das bis an den Beginn unserer Zivilisation zurückreicht. Das beginnt spätestens beim biblischen Ausspruch "Am Anfang war das Wort", denn was ist ein gesprochenes Wort anderes als Schwingung? Dieses "Wort" findet im Hinduismus sein Pendant im Ton Om, aus dessen Vibration das ganze Universum besteht. Ausgedrückt ist das nicht zuletzt durch den Schöpfergott Krishna, der meistens seine Flöte spielend abgebildet wird, aber auch durch das Horn des Heimdall in der nordischen Mythologie. Diese Vibration des Seins ist dabei identisch mit dem "Brahman", dem unendlichen göttlichen Geist. Genauso ist es aber auch beim christlichen "Wort", denn gemeint ist das griechische Wort "Logos", was ebenso für den göttlichen Geist steht. Wir sehen also nicht nur, dass die Existenz schon immer als Bewusstsein beschrieben wurde, sondern auch als Schwingung. In diesem Beitrag zeige ich, wie die Religionen der Wissenschaft um Jahrtausende zuvorkam!