Seth spricht deshalb bei der Jesusgeschichte von multidimensionalen, psychischen Strukturen die unabhängig von unserer materiellen Welt in höheren Sphären (Astralebenen) existieren, sich aber auf unsere Welt auswirken:
Der Ursprung der Christuslegende lag außerhalb eures Realitätssystems. ... Die Ereignisse der Überlieferung sind jedoch nicht historisch. Die Kreuzigung Christi war wesentlich ein psychisches, nicht ein physisches Geschehen. Ideen von fast unvorstellbarer Größe waren im Spiel.Die beteiligten Figuren in diesem "Christus-Drama" haben, so Seth, "angetrieben von gewaltigen, konzentrierten Energien, ein hochsymbolisches Drama auf die Bühne gebracht". Diese Bühne ist die Erde. Seth macht deutlich, dass Jesus (und die Apostel) sehrwohl reale Menschen waren. Aber die gewaltige Idee dahinter existiert losgelöst von Raum und Zeit.
Dieses Drama existiert weiter. Es gehört nicht etwa der Vergangenheit an. Nur ihr habt ihm diesen Platz zugewiesen.Eine Möglichkeit, wie man sich das vorstellen kann, habe ich hier vereinfacht dargestellt.
Ideen im Astralraum - der Zugriff ist von überall möglich
Es ist unwahrscheinlich, dass Jesus persönlich über den Atlantik ruderte. Es gibt aber keinen Grund daran zu zweifeln, dass die Priester der Azteken und Maya, die vor ihrem Verschwinden ein aussergewöhnliches Bewusstsein erreichten, von diesen "gewaltigen Ideen" Notiz nahmen und manches davon auf ihre eigene Weise zum Ausdruck brachten. Und ich glaube deshalb auch nicht, dass die asiatischen Legenden über Jesus aus reiner Bosheit erfunden wurden. Das Christus-Drama macht sich im Giesskannenprinzip auf dem Planeten bemerkbar, auf die eine oder andere Weise.
Aufgrund von Visionen und Eingebungen wußten die Menschen, daß das Christus-Drama aufgeführt werden würde.Auch Euripides zapfte vermutlich - bewusst oder unbewusst - diese Ideen an, noch bevor sie ihre volle Entfaltung auf der Erde erreichten. Die Ausläufer der Welle machten sich schon bemerkbar. So wird erklärbar, dass ein Mythos der "Realität" vorausgeht, was nach linearem Denken nicht möglich ist.
Ob Jesus gekreuzigt wurde und ob er nach Indien ging, darüber wird es wahrscheinlich nie eine eindeutige Antwort geben, und das liegt an der Multidimensionalität der Sache. Das ist frustrierend für den Verstand, der immer genau eine Wahrheit haben will. Aber auch wenn etwas nicht auf der Erde passiert ist, heisst es nicht dass es nicht real ist - die Astralebenen sind mindestens so real.
Im Astralraum gibt es keine Mauern....
Sind Ideen im Astralraum nicht im Prinzip "neutral", bis wir sie hernehmen und etwas damit machen? In dem Artikel geht es zwar um Jesus, aber man könnte natürlich genauso sagen, dass sich etwas von Krishna ins Christentum geschummelt hat. Seth:Anderen Religionen lagen andere Dramen zugrunde, durch welche die Ideen auf andere, den verschiedenen Kulturen angemessene Weisen ausagiert wurden. Leider führten die Unterschiede zwischen den Dramen häufig zu Missverständnissen, und diese wurden als Vorwand für Kriege benutzt. ... Die Gottesidee hat sich in jedem System auf eine den Bewohnern verständliche Weise manifestiert.Jede Kultur hatte ihre eigenen "Dramen", mit eigenen "Epizentren", aber es ist auch klar dass es zwischen Ideen keine klaren Trennungen geben kann. Nur wir unterteilen alles, machen ein Etikett drauf, und fragen uns dann wer das Original hat und wer geklaut hat...
Spannendes erfährt man bei Seth über die Bedeutung des "Christus-Dramas":
Die Symbolik der Jesusgeschichte - das Göttliche in uns selbst
Nicht nur Jesus, sondern auch die Apostel waren laut Seth von der Christuspersönlichkeit erzeugte, materialisierte Fragmentpersönlichkeiten. Es ist ein witziger Gedanke, dass das Christusbewusstsein, diese mächtige Seele, als mehrere Personen inkarniert, um für uns ein "lebensechtes Theaterstück" aufzuführen.Jesus symbolisiert dabei das "innere Selbst" (unsere "Vollseele", "höheres Ich"), die Apostel stehen für die äußeren Charakterzüge unseres Egos, und alles zusammen repräsentiert jeden Menschen. Seth:
Die Zwölf plus Christus, wie ihr ihn kennt, machten zusammen eine individuelle, irdische Persönlichkeit aus - das innere Selbst und zwölf Charaktereigenschaften des Ich. ... Jeder der Zwölf stellte persönliche Eigenschaften dar, die einem Individuum angehören.Wenn man sich diese alte Darstellung anschaut, kann man sich das ganz gut vorstellen:
Jesus und die 12 Apostel - unser Höheres Ich und unsere äußeren Ego-Eigenschaften |
Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und da er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmet hin den Heiligen Geist!Gemeinhin wird das so verstanden, dass er sie wegschickt, damit sie ihre Bekehrungsarbeit machen. Aber die Aussage funktioniert auf mehreren Ebenen: es hört sich ja an wie Gott, der den Lebewesen den "Geist des Lebens einbläst".
Ich habe auch schon darüber geschrieben, wie die Seelen Stufe für Stufe aus dem AWI "ausgesendet" wurden (Hierarchiemodell der Schöpfung). Das Christusbewusstsein war eine der ersten gewaltigen Bewusstseinseinheiten, die auf diese Weise hervorgebracht wurden (in der Bibel "Erzengel"). Das AWI sendete also das Christusbewusstsein aus, so wie dieses die Figuren Jesus und die Apostel aussendete. Mit diesem Hintergrundwissen bekommt das Zitat eine völlig neue Bedeutung.
The "Jesus failure" - hat Jesus versagt?
Noch eine Frage bleibt: da wo die älteren Dionysos und Krishna die Widersacher noch vernichten wie lästige Fliegen, ist das bei der Jesus-Geschichte nicht so, und Adamus behandelte das Thema kürzlich ziemlich ausführlich. Man kann es so sehen:
Je minderwertiger sich die Menschen fühlen, desto brutaler ist ihr Gottesbild (und umso weniger würden sie es wagen, sich selbst als Gott zu betrachten). Daran lässt sich der spirituelle Entwicklungsstand einer Kultur erkennen. Wenn aber Gott ganz Mensch wird, dann wird es an der Zeit, dass wir Gott werden, denn beides steht in einem umgekehrten Verhältnis. Die heutige Spiritualität erkennt: wir sind alle Gott.
Jesus wollte nicht für ewig verehrt werden und machte den Platz frei, weil es letztlich um unsere eigene Entwicklung geht. Und wenn es stimmt, dass das "Jesus-Schauspiel" uns selbst symbolisiert, ist es auch egal wie die Geschichte ausging, weil wir ja alle unsere eigene Geschichte schreiben. Es liegt an uns, ob wir unsere Göttlichkeit anzweifeln, leugnen, verraten, verurteilen, anerkennen etc.
Bei Dionysos war einiges davon in Ansätzen erkennbar: er war "der Gott der den Tod kennt und den Menschen am nähesten ist".
Und natürlich kann es bei einem "Theaterstück" kein echtes Versagen geben. Ein ziemlich faszinierender Fund alter Schriften besagt übrigens, dass der Verrat von Jesus so gewollt war.
"nicht real" und "besonders real" liegen nahe beieinander...
Manche macht es verrückt, dass Jesus so einen starken Einfluss hat, und trotzdem einfach nicht zu greifen ist. Man kann das niemandem vorwerfen, denn die handfesten Belege die sie sich wünschen existieren einfach nicht (am liebsten hätten sie ja eine Geburtsurkunde), und vieles lässt sich rational nicht erklären. Aber wenn sie folgern, dass Jesus nicht real war, dann ist es ein Fehlschluss. Es müsste eher heissen: er ist realer als wir es verstehen können.Jane Roberts - Gespräche mit Seth