Dienstag, 29. April 2014

Das geheime esoterische Wissen in den Märchen - die Inkarnation

Märchen sind nicht einfach nur romantische Geschichten. In ihnen wurde oft esoterisches Wissen des Volkes kodiert. Und diese Verschleierung war auch nötig, damit das Wissen in Zeiten kirchlicher Dogmen überhaupt weiter bestehen konnte. Die Gebrüder Grimm haben die Märchen auch nicht für Kinder gesammelt (das sieht man schon daran, wie brutal sie oft sind). Es war der Verleger, der die „Kinder“ aus Verkaufsgründen in den Titel hineinreklamierte. (Q) Anhand von Rapunzel, Dornröschen und Frau Holle zeige ich, wie hier der Inkarnationszyklus dargestellt wird (und noch größere Zyklen!), genauso wie im moderneren Beispiel Wizard of Oz.

Zuerst: Überblick über die Inkarnation

Um die Interpretation der Märchen zu verstehen, muss man sich zuerst klarmachen wie Inkarnation aufgefasst werden kann: unsere Vollseele sendet einen Teil ihres Bewusstseins in eine Welt mit verringerten Dimensionen aus, um dort Erfahrungen zu machen. Es kommt dadurch scheinbar zu einer "Trennung": zum einen haben wir jetzt unser menschliches Bewusstsein (Teilseele), zum anderen ist da der Teil, der momentan verborgen ist ("Überseele", "höheres Ich"). Unsere Vollseele ist im "Jenseits" zwar putzmunter, aus unserer Perspektive ist unser Überbewusstsein aber verschleiert. Im Laufe des Erdenlebens legen wir immer mehr davon wieder frei, und wachsen langsam in unser Vollbewusstsein hinein. Spätestens nach der Rückkehr in unsere "Heimat" verschmelzen wir wieder mit unserer Vollseele.

Rapunzel

Dieses Märchen kann man noch am ehesten mit christlichen Vorstellungen in Einklang bringen. Hier haben wir das typische Schema, dass das Mädchen unser unzugängliches Überbewusstsein darstellt, und der Prinz den Menschen auf der Erde. Das Märchen funktioniert als Analogie für den einzelnen Inkarnationszyklus, für die Menschheitsentwicklung, als auch für eine Bewusstseinsverengung während des Lebens (Depression u.ä.)

Es beginnt im "Jenseits". Das Elternpaar erwartet ein Kind, was uns sagt, dass die Inkarnation bevorsteht. Ähnlich wie in der Religion sind Schöpfungsebenen durch Begriffe der Familie erklärt (Gott der Vater, Erzengel die Söhne). Nach diesem Prinzip stellen die Eltern im Märchen das Vollbewusstsein dar, die junge Generation steht für die Inkarnation.

Die Inkarnation sieht folgendermaßen aus: Rapunzel kommt oben in den verschlossenen Turm, der Prinz unten auf die Erde. Der Prinz, der sich in den lieblichen Gesang von Rapunzel verliebt, kann am Anfang des Märchens noch jederzeit zu Rapunzel hoch, denn die Verbindung zwischen beiden (durch die langen Haare) funktioniert sehr gut.

Wenn man diesen Abschnitt als eine Symbolik für die Menschheitsgeschichte versteht, dann ist das eine Ära in der wir noch einen guten Draht nach oben hatten. Die Bibel nennt es die paradiesische Ära, und heutige Channelings bestätigen das im Kern. D.h. die Seelen inkarnierten auf die Erde, aber mit einer sehr guten Anbindung an die Überseele. Das Universum existierte laut channelings "damals" höherdimensional als heute. Davon sind für uns keine Spuren auffindbar - das Universum hat sich vollständig in ein dreidimensionales gewandelt. Aber weiter:

wie gut funktioniert der Draht
zu unserer Überseele?
Dieser "paradiesische" Zustand kam zu einem Ende, denn der Erdenplan sah vor, dass das Menschheitsbewusstsein weiter reduziert wird: die Zauberin trennt die Verbindung, schneidet den Zopf ab. Die Folgen sind im Märchen ganz schön dramatisch geschildert. Aus Verzweiflung, dass er Rapunzel jetzt nie wieder sehen kann, stürzt sich der Prinz aus dem Turm hinunter. Er überlebt, erblindet aber beim Sturz (Symbol für Unbewusstheit), irrt jahrelang traurig und weinend im Wald umher, ernährt sich von nichts als Gras und Wurzeln, und seine Umgebung wird zu einer Wüste.

Die Trennung und das Sich-Abwenden von der Seele führt zu Bewusstseinsverengung, Depression, einer "seelischen Wüste", dem Gefühl der Verlorenheit etc. Dieser "Fall von Eden" zur Erde (Vertreibung aus dem Paradies) führte zu dem jetzt oft beschwerlichen Menschendasein (im Schweisse deines Angesichts sollst du dich ernähren etc.).

Das Überbewusstsein wird also weggesperrt, und der Mensch wandelt von seiner Göttlichkeit getrennt auf der Erde. Auch der Auslöser am Anfang des Märchens weist darauf hin: das Stehlen der Rapunzelpflanzen im Garten der Zauberin ("Frau Gothel") gleicht dem Essen vom Baum der Erkenntnis im Garten Eden.

Hier symbolisiert die Zauberin Frau Gothel die Bewusstseins-Barriere zum Überbewusstsein, denn sie hat den Schlüssel zum Turm und gibt ihn nicht freiwillig her. Die Christen schrieben das "Luzifer" zu. Es handelt sich aber tatsächlich um verschiedene Mechanismen in unserem Bewusstsein und im Universum, die dafür sorgen, dass wir nicht zu leicht "erleuchtet" werden. Das ist auch sinnvoll, denn sonst wäre unsere Welt nicht stabil. Darüber habe ich in diesem Artikel schon ausführlich geschrieben, und das hilft beim Verständnis: Luzifer und der Fall von Eden - Wer ist dieser Lichtbringer wirklich? Man sieht dann, wie perfekt diese Informationen zusammenpassen.

Die religiöse Dramatik (Verbannung, Bestrafung etc.) ist natürlich überzogen, denn wir inkarnieren immer freiwillig und der Erfahrung wegen. Und auch dass das Universum heute nur mehr 3D ist folgt einem höheren, sinnvollen Plan und Zyklus. Den Schlüssel zu unserer Seele haben wir selbst, logo. Und die "Wüste" haben wir inzwischen hinter uns, denn wir befinden uns in der Phase, in der wir unser Bewusstsein wieder erweitern. Der letzte Teil des Märchens:

Nach langen Jahren findet der verzweifelte Prinz in der Wüste endlich seine Rapunzel. Sie harrte schon dort aus und wartete sehnlichst. Egal welche Probleme wir haben, alle Antworten sind schon da bevor die Fragen gestellt wurden. Trotz seiner Blindheit findet er sie, denn er erkennt sie an der Stimme. Und alleine diese Wiedervereinigung heilt ihn: zwei Tränen von Rapunzel fallen auf seine Augen, und er kann wieder sehen wie immer (Bewusstseinserweiterung). Es hat sich also gelohnt, irgendwann auf die "innere Stimme" zu hören.

Bisher lässt sich alles ganz schön mit christlichen Vorstellungen vereinbaren. Das ändert sich beim nächsten Beispiel.

Frau Holle

die nordische Göttin Frigg
spinnt die Wolken
Die Figur der Frau Holle  (auch: Frau Hulda/Holda) geht über 1.000 Jahre zurück und beruht auf noch älteren keltisch-germanischen Göttinnen wie Perchta, Hel und Frigg (die Gemahlin Odins). Bei Perchta findet man den Aspekt von "Belohnung und Bestrafung", und so reicht auch die Darstellung der Frau Holle von einer "holden Gottheit" bis hin zur dämonischen Hexe (fast wie Nikolaus und Krampus in einer Person). Das Spinnrad findet man auch bei der nordischen Göttin Frigg, die damit die Wolken spinnt, aus denen es Frau Holle schneien lässt.

das Mädchen sticht sich am Spinnrad
und stürzt daraufhin durch den Brunnen
Das Spinnrad ist ein besonders interessantes Symbol. Es ist quasi ein "Werkzeug" der Götter. Und das wichtigste Werkzeug in der Schöpfung ist die Inkarnation! Denn dadurch kann sich Gott aus jeder Perspektive selbst erfahren.

Wir beginnen im Jenseits: das Mädchen sticht sich am Spinnrad, will das Blut von der Spule waschen, und fällt dabei durch den Brunnen in das Menschenleben (sie ist durch den Sturz bewusstlos und erwacht in einer neuen Welt, wie es so schön heisst).

Hieronymus Bosch:
"Der Flug zum Himmel"
Der Brunnen ist als Symbol für den Übergang zum Menschenleben wunderbar geeignet. Es ist das Gegenstück zum Turm. Das heißt, je nach gewünschter Perspektive wird im Märchen das eine oder das andere benutzt. Wir gelangen durch den Brunnen auf die Erde, und der Mensch will über den Turm wieder nach oben. Wir kennen auch die Wahrnehmung eines Tunnels beim Sterbeprozess, von dem z.B. Menschen mit Nahtoderfahrung immer wieder berichten, siehe auch das Bild rechts.

Das Voranstellen des Rades vor den Brunnen sagt uns, dass die Inkarnation keine einmalige Sache ist, sondern ein sich immer wiederholender Zyklus. Die selbe Symbolik findet man bei dem buddhistischen Lebensrad der fortwährenden Wiedergeburt ("Samsara"), über das man durch spirituelles Wachstum hinausgehen möchte. Und wenn wir buddhistische Begriffe verwenden, dann würde man das Blut, von dem sie sich reinwaschen will, als "karmische Verstrickungen" bezeichnen. Wir inkarnieren so oft, bis wir das Menschenleben gemeistert haben. Dazu will ich sagen, dass "Karma" laut heutigen channelings nichts mit Zwang zu tun hat (Q), sondern es ist der Wunsch der Seele, Unaufgelöstes aufzulösen. Die Tatsache, dass in unterschiedlichen Kulturen die selben Symbole auftauchen, zeigt 1.) dass sie treffend sind, und 2.) dass die Inspiration dazu aus höheren Ebenen stammt.

Die enge Verbundenheit der Frau Holle mit der Inkarnation ist auch ersichtlich aus Volksmythen, nach denen "die neugeborenen Kinder aus ihrem Brunnen stammen", oder sie "die Beschützerin der ungetauft verstorbenen Kindlein" ist usw. (Q)

Das Land der Frau Holle, der Erd- und Naturgöttin, ist das Land der kausalen Naturgesetze, von Aktion und Reaktion, von Handlungen und Konsequenzen, und in weiterer Folge "Belohnung und Bestrafung". All das gibt es nur durch die lineare Zeit, die nur wir Menschen kennen. Das Land der Frau Holle ist nicht etwa "im Himmel", es ist unsere Erde.

Laut Märchen hat sie übrigens lange, furchterregende Zähne (animalisch?), und sorgt für den kalten Winter. Man könnte sagen, sie steht für die Wildheit und Harschheit der Natur und des menschlichen Lebens. Das Mädchen überwindet aber die erste Angst, freundet sich mit den Umständen in dieser Welt an und kommt durch ihre Tugenden gut über die Runden. Sie hilft Frau Holle die Kissen auszuschütteln, arbeitet also mit der Natur und nicht gegen sie. Sie macht immer ordentlich das Bett der Frau Holle, geht respektvoll mit der Natur um und verlässt den Planeten wie sie ihn vorgefunden hat.

Von germanischen Gottheiten und fremdartigen Symbolen wollte die Kirche jedenfalls nichts wissen. Gegen dieses heidnische Gedankengut, das im Volk sehr populär war, kämpfte das Christentum im Mittelalter an. Aus dem Buch "Göttin Holle":
Dass die Kirche Probleme hatte mit der hartnäckigen Holda-Verehrung zeigt sich u.a. daraus, dass an vielen Holdabrunnen Kirchen oder Kapellen gebaut wurden. Der Bischof Burchard von Worms [ein führender Kirchenrechtler um 1.000] geht hart gegen Frau Holle zur Sache, wenn er mitteilt, es handle sich um einen vom Teufel geschickten Dämon in Frauengestalt, der vornehmlich nachts umgehe. Die Feier ihres jährlichen Festtages müsse bestraft werden.
Der Bischof wusste natürlich sehrwohl, dass Frau Holle kein Dämon ist, sondern "die regionale Verkörperung einer uralten weiblichen Erdgottheit, wie man sie fast überall auf der Welt unter den verschiedensten Namen verehrt hat", wie Forscher Karl Kollmann schreibt (Q). Als solche wurde sie nicht nur mit dem Winter assoziiert, sondern auch mit blühenden Pflanzen wie dem Holunder (auch Holler, Holder) (Q).
Und weiter aus dem selben Buch:
Aus dem 13. Jahrhundert stammt die Klage aus einem klerikalen Text, dass die jungen Leute mehr zu Perchta beteten als zur Heiligen Maria. Und im 15. Jahrhundert droht die Kirche noch immer mit schweren Strafen für die vielen Menschen, die nach alter Tradition Essen und Trinken als Opfer für Holle oder Perchta auf das Dach ihres Hauses legten.
Am Schluss bekommt das Mädchen Heimweh. Es ist Zeit zurückzukehren, und Frau Holle ist so nett und bringt sie zurück nach oben in ihre wahre Heimat. Diese Märchen haben immer die Struktur "Jenseits - Hauptteil im Diesseits - Rückkehr ins Jenseits". Das wird manchmal durcheinandergebracht. Und wenn manche Frau Holle als "Patronin der fleissigen Weber und Spinner" sehen, geht das natürlich an der Bedeutung des "Spinnrades des Lebens" ziemlich vorbei...

Dornröschen

das buddhistische Lebensrad
der fortwährenden Inkarnation
entspricht dem Spinnrad
Obwohl es so ein simples Märchen ist, sind die Grundzüge des Inkarnationszyklus auch hier wunderbar beschrieben. Die hohen Schöpfungsebenen, aus denen wir kommen, sind hier die prächtige Königsresidenz. Was jetzt folgt ist wieder die Inkarnation, denn wie bei Rapunzel erwartet das Königspaar ein Kind. Der Hauptteil ist wieder geprägt von der Spaltung zwischen der Prinzessin und dem Prinz, der versucht zu ihr zu gelangen.

Oben im Turm sticht sich Dornröschen
(höheres Ich) am Spinnrad und fällt in
den Schlaf. Zwischen ihr und dem Prinzen
(Mensch) entsteht eine Dornenbarriere
Dornröschen, unser Überbewusstsein, fällt durch die Inkarnation in einen 100-jährigen Schlaf (annähernd die Zeit eines Menschenlebens), weil sie sich oben im Turm - wie könnte es anders sein - an der Spindel des Spinnrades sticht. 

Das nächste wichtige Symbol ist hier wieder die Barriere zwischen uns und unserem höheren Ich. Dornröschen schläft ein, und rund um das Schloss entsteht eine schier undurchdringbare Dornenhecke. (Besser sieht man es umgekehrt: WEIL diese Barriere besteht, erscheint uns das höhere Bewusstsein schlafend, verborgen). Da sind wieder die Mechanismen am Werk, die mit "Luzifer" verbunden wurden. In vielen esoterischen Übermittlungen ist diese Barriere als "Schleier des Vergessens" bekannt, und, nocheinmal, in meinem Artikel über Luzifer ist das genau erläutert.

Es ist aber anscheinend nicht nur ein Schlaf, sondern die Zeit scheint im ganzen Königsschloss aufgehoben zu sein (sogar der Braten im Ofen hört auf zu brutzeln). Was wir wissen ist, dass die jenseitigen Welten von unserem Verständnis der linearen Zeit losgelöst sind. Unsere Vollseele lebt in einem Zustand eines umfassenden, multidimensionalen "Jetzt". Es ist nicht zuletzt die Art und Weise wie wir Menschen Zeit und Raum wahrnehmen, die uns vom Rest der Schöpfung trennt, und (auch) dadurch bildet sich die "Dornenhecke"! So heißt es bei Sabine Wolf: "Eure Zeit ist nichts anderes als die vollkommene Trennung zwischen euch und dem Rest der Ewigkeit." (Q)

Jetzt sind wir also hier als Mensch (Prinz), und haben weitgehend vergessen, dass es da mehr gibt als unsere physische Welt. Wir können nicht über unser Universum hinausschauen! Das Königsschloss hinter der Hecke wurde vergessen. Oft ist es ein bestimmtes Buch, oder eine Internetseite, die uns auf den "Weg des Erwachens" bringen. Im Märchen der Gebrüder Grimm ist es ein alter Mann, der dem Prinzen erzählt, man vermute, dass hinter der Dornenhecke ein Schloss stehe, in dem eine wunderschöne Prinzessin schläft. Viele Abenteurer hätten versucht sie zu durchbrechen, sind aber in den Dornen umgekommen. Tja, das Leben (und die spirituelle Suche) sind voller Irrwege und Tücken.

Wie können wir den Schleier durchbrechen? Ich liebe die simple Definition von Adamus, der sagt: Aufstieg bedeutet völlige Akzeptanz (immer leichter gesagt als getan!). Ein weiterer schöner Grundsatz: Annehmen ist das selbe wie Loslassen. Erst wenn man etwas akzeptiert, kommt man darüber hinaus. Wer kämpft, verstrickt sich mit dem bekämpften, und kommt nie weiter. Angst, die zu Aggression führt, ist bekannterweise auch nicht gerade förderlich, wir verwickeln uns sonst nur in allerhand menschlichem Drama und verlieren den Weitblick, usw.

Ohne Kampf öffnet sich die Dornen-Barriere
Es bringt also nichts mit dem Schwert gegen die Hecke zu rennen. Die Abenteurer "blieben in den Schlingen hängen" und haben sich "zu Tode gezappelt", wie es in der französischen Version heißt. Es ist der typische Treibsand-Effekt. Je mehr man strampelt und sich wehrt, desto schlimmer wird es. Der furchtlose Prinz aber lässt das Schwert fallen, und die Dornen verwandeln sich in Blumen, und die Hecke öffnet sich von alleine.

Diese Barriere existiert nur in unserem Kopf. Wieder ein Zitat von Adamus (Q):
Ihr habt auf brilliante Weise diesen Schleier erzeugt, der euch daran hindert, euch vollständig zu erinnern, aber dieser Schleier ist dünn. Er ist sehr sehr dünn.
So. Der Inkarnationszyklus endet naturgemäß immer mit der Wiederverschmelzung mit der Vollseele, oder der Hochzeit wenn man so will. Sonst wäre der Zyklus ja nicht komplett. Das wird auch im Märchen nie in Frage gestellt. Die Fee nimmt schon am Anfang vorweg, dass Dornröschen vom Prinz erlöst werden wird. Es geht also gar nicht darum, etwas Spannendes zu erzählen. Wie Adamus es ausdrückt:
"Ihr seid schon erwacht. Ihr erlebt jetzt nur, wie ihr dorthin gelangt." 
Dieses vorprogrammierte happy end widerspricht natürlich der Darstellung der Kirche, die die Leute gern im Ungewissen lässt, ob sie jemals "errettet" werden, wenn sie keinen Mitgliedsbeitrag bezahlen. Von der fortwährenden Inkarnation ganz zu schweigen...

The Wizard of Oz 

Wizard of Oz ist eigentlich eine ausgeschmückte 1:1 Umsetzung von Frau Holle. Die 3 Aufgaben sind hier ersetzt durch die 3 Gefährten, die nach Herz, Hirn und Mut suchen, die Qualitäten die sie im Menschenleben erfahren möchten. Die Protagonistin Dorothy selbst will vor allem eines: zurück in ihre wahre Heimat. Die tiefe Symbolik der Geschichte wird z.B. von cassiopaea bestätigt, wo es heißt, dass das Märchen "aus der 6. Dichte inspiriert" ist (in ihrem verwendeten Modell eine hohe Schöpfungsebene). Adamus vom crimson circle nannte es "eine der großartigsten gechannelten Geschichten der jüngeren Zeit" (Und das selbe gilt sicher auch für die oben genannten Märchen!)

Der Zauberer von Oz entpuppt sich am Ende als Illusion, er ist nur ein Mann hinter einem Vorhang, der Hebel bedient und durch ein Mikrofon spricht. Ein Symbol für die Illusion unserer Welt (hinduistisch: "Maya"), die sich - spätestens wenn wir sie wieder verlassen - offenbart. Er steht auch für unsere falschen Vorstellungen von Gott und der Welt, für die blinde Verehrung von Gurus, Mittelsmännern der Kirche etc.. Er gibt vor, Dorothy wieder zurück in ihre Heimat bringen zu können (Aufstieg in einem Heissluftballon), er stellt sich aber als Dillettant heraus. Und dann die Schlusspointe, wenn die Fee sagt:  
"Du kannst jederzeit zurückkehren. Du hattest immer die Macht zurückzukehren. Aber du musstest es selbst lernen".
Sowohl bei Wizard of Oz und Frau Holle ist auf den flüchtigen Blick schwer erkennbar, welcher Teil das Jenseits und welcher das Diesseits darstellt. Das liegt erstens daran, dass auch das Jenseits "menschlich" dargestellt ist. Einen multidimensionalen Zustand treffend darzustellen wäre etwas viel verlangt! Ausserdem ist das "Jenseits" bei WoOz (Kansas) in schwarz-weiss, und unser Diesseits (Land von Oz) in Farbe. Oz ist eine "paradiesische" Erde. Wohlgemerkt, Paradies bedeutet nicht Jenseits, es heißt dass die Menschheit einen höheren Bewusstseinszustand erreicht. Am Schluss ist sie aber froh wieder zurück in Kansas zu sein ("there's no place like home!").

Die exakte Interpretation ist auch deshalb schwierig, weil sich Elemente der Inkarnation (Jenseits->Erde->Jenseits) und eines Bewusstseinssprunges (Dimensionswechsel der Erde) vermischt haben:

Der Tornado bringt das Mädchen
in die andere Welt
Adamus erklärt Oz vorrangig als den "paradiesischen Zustand" und nennt es "New Earth". Der "Bewusstseinssprung" (im Film ein Tornado) bringt uns dort hin, wo wir vor dem "Fall von Eden" waren. Es ist vielleicht überraschend, aber auch das ist ein großer zyklischer Vorgang von Auf- und Abstieg der sich in der multidimensionalen Schöpfung schon unzählige Male vollzogen hat, ein Zyklus den das Volk der Maya zum Teil verstanden hat. Das Universum schwankt also zwischen Dimensions-Zuständen und passt sich dadurch regelmäßig unserem Bewusstsein an. An so einer Schwelle stehen wir angeblich gerade.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute

Man könnte wahrscheinlich noch ewig interpretieren und analysieren, aber das muss jetzt reichen. Und natürlich sind unterschiedliche Sichtweisen gültig. Es ist ja auch ein Zeichen einer guten Geschichte, dass man sie auf mehreren Ebenen sehen kann. Manche Interpretationen die man findet sind ziemlich haarsträubend, und oft geht es um Pubertät, Mutterkomplexe, Abkapselung etc. Die Psychologen, die naturgemäß eher wenig von der Schöpfung verstehen, toben sich da richtig aus. Das ist ok, aber ich habe den Eindruck dass die tiefere Symbolik meist nicht erkannt wird. Hoffen wir also auf einen Bewusstseinsschub für uns alle, oder anders gesagt "Rapunzel lass dein Haar herunter!!"

 ~~Ende~~