Samstag, 20. Oktober 2012

Jesus und Buddha gemäß Adamus - oder: wie wir uns wieder selbst auf den Altar stellen

shaumbra Jesus Buddha
Immer ist Adamus darauf bedacht, dass das Augenmerk auf uns selbst gerichtet ist, und nicht auf die verschiedenen Ablenkungen, die wir gerne als Vorwand nutzen um nicht uns selbst anzuschaun. Dazu gehören z.B. allerlei Drama, Verschwörungstheorien, Weltuntergangsszenerien, die bösen Ausserirdischen, oder Esoterikspielzeug, von Kristallen bis Engelkult (wozu selber etwas ändern wenn ich bei allem den Erzengel Soundso befragen kann?)

Und wie den Engeln, so liegt auch Jesus und Buddha nicht wirklich viel daran verehrt zu werden, wie Adamus im April 2012 ausführlich erläutert. Und was er zu sagen hat ist nicht uninteressant, denn wie oft hört man schon einen ungeschönten  "Augenzeugenbericht" über Jesus und Buddha? Nicht ganz ohne Augenzwinkern.... aber einer wichtigen Message: wir sollen vor allem uns selbst ehren!

Yeshua, Jesus... denkt einmal einen Moment an seine Energie, so wie ihr sie von Kindheit an geschildert bekamt. Ruhig, friedlich, heilend, über Wasser gehend... Heiligenschein über dem Kopf, langes Haar, Bart, ja. Sandalen, Robe. Ja, genau. Schäfchen, kleine Schäfchen (Gelächter). Meine Freunde, auch wenn es lächerlich ist, so sieht das Bild aus das ihr immer hattet.

Nun, der echte Yeshua? Der ungeduldigste Mensch dem ich je begegnet bin! Er hatte kein Verständnis für Dummheit oder für Regeln, hasste Organisationen und mochte keine Herumtrödler. Denn im Inneren - obwohl er kein gewöhnliches Seelenwesen war - brachte er viele Aspekte eines gewöhnlichen Menschen mit sich. Sehr ungeduldig... "Lasst uns endlich vorankommen!"

Er war bekannt für Schlägereien. Boom! Direkt ins Gesicht. Raufereien auf dem Boden. Davon steht nichts in der Bibel, oder? Es wäre nicht sehr dienlich gewesen das hineinzuschreiben, dachten sich die Schreiber. Er aß gerne viel. Er wurde ein bisschen dicklich in seinen letzten Jahren und schob ein kleines Bäuchlein vor sich her.

Er war bekannt dafür zu fluchen und zu schimpfen. Viele Leute hatten Angst vor ihm. Er war ein Rebell, ein Revolutionär und er war intolerant (Adamus kichert). ... Das ist nicht das nette Portrait das ihr von ihm kennt, aber viele streben dieses Scheinbild an. "Wie soll ich sein? Was würde Jesus sagen?" Jesus würde sagen: "Geh' mir verdammt noch mal aus dem Weg!" (Viel Gelächter und Applaus)   ...

Er war also ein ziemlicher Revolutionär. Und nein, das wurde nicht niedergeschrieben, denn was würde dann geschehen? Jeder hätte versucht ein Revolutionär zu sein wie er. Das hätte den Organisationen nicht gepasst.
Damit nicht genug, es geht weiter:
Denkt jetzt einen Moment an den lieben Buddha. ... Buddha war neurotisch, phobisch. Er hatte Phobien, viele Phobien. Da gab es gewisse Insekten und Käfer vor denen er Todesangst hatte. Er musste sich andauernd zwanghaft die Hände und Füße waschen. Er war eigensinnig, in einem schlechten Sinne des Wortes. Er stahl anderen Energie. "Oh, da kommt Buddha. Schnell weg, er will wieder an unsere Energie." Er war nie zufrieden, er wählte es, in eine reiche Familie geboren zu werden, zufrieden war er nicht damit.

Er war so etwas wie eine multiple Persönlichkeit, wechselte ständig hin und her, einen Moment Heiliger, in der nächsten Minute Rüpel. .... Es war nicht leicht mit ihm auszukommen.

...   Er hatte diese Obsession erleuchtet zu werden, und hungerte sich auf dem Weg dorthin beinahe zu Tode. Obwohl, eigentlich hungerte er auch weil er Phobien vor vielen Nahrungsmitteln hatte. Wenn jemand sein Essen auch nur ansah, dann aß er es nicht mehr. Letztendlich entspannte er sich. Er gab die ständigen Versuche sich selbst zu finden auf und begann wieder zu essen ... und fand letztlich die Erleuchtung nach der er sich immer sehnte. Er verschmolz mit sich selbst.

Also ist das das Bild das ihr von den zwei kennt? Ist es das was man in den Tempeln von ihnen sieht? Nein, man sieht den friedlichen Buddha. So war er aber nicht.
Wie man es gewohnt ist, übertreibt Adamus gerne in seinen Schilderungen. Was er aber erreichen will ist klar. Wenn sich jemand damit zufrieden gibt, andere zu verehren, dann wird die eigene Entwicklung stagnieren. Vor Ehrfurcht erstarren und den Jahrtausende alten, verklärten Illusionen nachzueifern bringt wenig. Und im Zerstören von Illusionen ist Adamus immer gut (wie wir oben gesehen haben) - damit wir nicht vergessen was letztendlich zählen soll: wir selbst, im jetzigen Moment. Für mich war und ist das zwar kein schwieriges Thema, aber für jemanden der stärker in der Religion und auch Esoterik verwurzelt war/ist, ist es schwieriger diese Muster loszulassen. In diesen Bereichen ging es praktisch nie um die eigene Entfaltung, als vielmehr um blinde Verehrung, Unterwürfigkeit, Abhängigkeit und Ehrfurcht. Das ist nicht mehr angebracht.

Ähnliches ist über den Mythos Atlantis zu lesen - jener Ära, in der die Menschheit an einem vergleichbaren Punkt stand wie unsere Zivilisation heute, die dann aber durch eine Katastrophe vor ca. 13.000 Jahren (die Flut in der Bibel) zu einem Ende kam. Auch hier räumt Adamus mit romantischen Vorstellungen auf (Februar 2012):
Menschen halten an Dingen fest die ihnen nicht mehr dienlich sind. Warum? Weil sie keine Veränderung wollen, sie haben Angst vor Veränderung, weil sie denken, wenn wir die Dinge wieder so machen wie vor 50, 100 oder 2.000 Jahren, dann wird alles besser.

Es war aber grauenhaft damals. Wirklich. Die Energie war dichter. Es herrschte mehr Kontrolle, mehr Ungerechtigkeit, weniger Freiheit. Das Leben war viel rauher.

Ich bin immer erstaunt über jene die sich nach den Atlantischen Zeiten sehnen. Manches war ganz nett damals, das Essen zum Beispiel, aber es war insgesamt nicht so großartig. Die Menschen damals hatten keine größeren psychischen Kräfte als ihr heute. Sie hatten andere Technologie, das ist alles.

Und Lemurien. Eine interessante Zeit - wenn ihr gern im Dschungel lebt, halb als Mensch, halb als Tier.
Schon Tobias irritierte manche mit seinen Aussagen. Zum Beispiel, dass die guides (die Geistführer) sich zurückziehen würden. Das war schwer verdaulich für alle, für die "Schutzengel" eine große Rolle spielten. Es ist nicht immer angenehm auf sich selbst zurückgeworfen zu werden, und wir haben alle gern unsere "Ablenkungen". Aber das einzige was wirklich echt für uns ist, ist der jetzige Moment. Und die Potentiale sind für uns heute höher als sie jemals waren - darauf deuten unzählige Aussagen hin. Viele unserer spirituellen, hierarchischen Konzepte spiegeln wider dass wir selbst keine Verantwortung für uns annehmen wollen. Wir haben alle bestimmte Vorstellungen von "Gott" und unserem Platz in diesem "Gefüge" - und sie stammen natürlich alle aus unserem menschlichen, linearen Auffassungsvermögen. "Wir kleinen, sündigen Menschen hier unten, die glorreichen Wesen weit oben." Gern lagern wir unsere eigene Macht auf externe Wesen aus, auf Engel und aufgestiegene Meister. Diese Macht sollten wir aber wieder in uns selbst finden, nicht bei anderen.

Adamus setzt im Oktober 2012 noch eins drauf, als das Thema Freiheit diskutiert wird:
Freiheit wovon? Nun, im Grunde Freiheit von Spirit. Freiheit von der Urquelle, Freiheit von Gott, vom ewigen Einen. Als Kinder von Gott kommen wir auch an den Punkt das alles loszulassen. 

Ja, das ist ein ungewohnter Gedanke. Manche sagen vielleicht, “Aber, aber … wie könnte jemand Freiheit von Spirit haben. Ich bin doch Spirit? Was passiert wenn ich meine Freiheit von Spirit und Gott annehme?”

Nun, dann akzeptierst du deine persönliche Souveränität, frei und unabhängig – etwas, das Spirit schon immer für dich gewünscht und vorgesehen hat.
 
 Ein Satz der mir in Erinnerung geblieben ist passt dazu (November 2009):
Was wenn Gott die Gesamtheit aller Potentiale der Vergangenheit ist - alles was war und hätte sein können - alle Potentiale der Zukunft, alles was sein könnte? Was wenn Gott alles ist, ausser dieser Moment? 
Wir sind alle ein kleiner Teil von "Allem Was Ist", aber so weit unser Bewusstsein reicht haben wir komplette Freiheit. Wir haben zwar unseren vorgezeichneten Lebensplan im Hinterkopf und fragen "Was soll ich tun in meinem Leben, was ist meine Bestimmung?" und "Was ist mein Schicksal für meine Zukunft?"  Unser Verstand möchte immer von aussen, von Geistführern oder sonst jemandem "mit Autorität" erfahren was wir zu tun hätten, was jemand von uns erwartet. Die Schöpfung zeichnet sich aber gerade dadurch aus sich in solchen Situationen nobel zurückzuhalten und uns ja nicht in die Quere zu kommen. Wir sollen selbst diese Autorität sein. Und das ist ein Zeichen der Liebe, denn Liebe gewährt Freiheit. Das ist uns fremd, weil die "Liebe" in unserer Gesellschaft klebend, vereinnahmend, besitzergreifend und voller Bedingungen ist. Es ist aber in Wahrheit befreiend zu wissen, dass niemand etwas von uns verlangt, es gibt keine Erwartungen an uns! Es ist aber auch diese Freiheit die uns Angst macht, denn Verantwortung zu übernehmen ist schwierig. Deshalb ist das so ein großes Thema an diesem Punkt in der Menschheitsentwicklung.

Und um den Kreis zu Jesus und Buddha zu schließen, Oktober 2010:
Denkt ihr Jesus will von euch verehrt werden, oder Buddha? Nein er will dass IHR auf eurem Altar seid. Es gibt keinen aufgestiegenen Meister der von euch verehrt werden will. Warum? Sie wollen gar nicht dass ihr den selben Weg geht wie sie, genau so wie ihr auch nicht wollt dass die neu erwachenden Menschen den exakt selben Weg wie ihr gehen. Wollt ihr von ihnen verehrt werden für das was ihr in eurem Leben durchgemacht habt? ....

Ihr solltet nichts anderes als euch selbst verehren. Das einzige auf eurem Altar solltet ihr selbst sein!
Dem kann ich nichts mehr hinzufügen!