Mittwoch, 24. Oktober 2012

Verstand und Ego - das was wir NICHT sind

Verstand und Ego
Der Verstand und unser Wissen
sind für uns wie ein Rucksack
Unser Verstand und sein gesammeltes Wissen sind für uns wie ein Rucksack. Mit ihm gehen wir durch die Welt. Wir haben diese gesammelten Infos zwar immer dabei (mehr oder weniger griffbereit) - aber wir SIND NICHT diese Infos. Diesen Unterschied zu sehen haben wir verlernt, je mehr unser wahres Ich in den Hintergrund gedrängt wurde. Intelligenz und Wissen sind in unserer Gesellschaft scheinbar das höchste Gut wenn es um die Persönlichkeit geht. Niemand kommt auf die Idee bei einem Bewerbungsgespräch nach unserer Weisheit zu fragen. Wir können sogar so wenig mit dem Wort anfangen dass es sich für uns heute blöd anhört. Was zählt sind heutzutage vor allem die Funktionen des Verstandes: Informationen abspeichern, analysieren, sortieren, einordnen, abrufen, verknüpfen, kombinieren, logische Schlüsse ziehen.

Und das ist sehr schön und wichtig dass wir das können. Aber es ist nicht schön wenn das das einzige ist was wir können. Wir sind alle kleine Gottesfunken, und deshalb steckt in uns Schöpferkraft. Weil das einfach die ganz natürliche Eigenschaft von jedem Bewusstsein ist, schöpferisch zu sein. Indem wir uns nur mehr mit den Funktionen des Verstandes identifizieren, gehen wichtige Aspekte von uns verloren, sie verkümmern. Der Verstand selbst hat keinerlei kreative Kraft oder Inspiration. Optimal ist ein ausgeglichenes Zusammenspiel von Verstand und Kreativität. Wenn wir also das Bild von dem Menschen mit dem Rucksack nehmen, und der Mensch wäre unser wahres, ewiges Ich, und der Rucksack steht für all die angesammelten Informationen und Glaubensmuster, dann ist klar, dass in der jetzigen Gesellschaft der Mensch sehr klein ist, und der Rucksack uns fast erdrückt. 

"Hört auf so viel zu denken!" - Adamus, aufgestiegener Meister

Und das ist anscheinend wirklich so. Psychische Probleme sind eine immer häufiger werdende Erscheinung in der heutigen Zivilisation. Weil wir einfach die harmonisierende und heilende Kraft unserer höheren Bewusstseinsebenen ausgesperrt haben. Der Verstand, das sind nicht wir. Es ist nur ein Werkzeug das wir verwenden können. Wenn wir uns nur mehr als ein Werkzeug sehen, dann bekommen wir Probleme. Denn das entspricht nicht dem, was wir wirklich sein wollen. Das göttliche in uns will sich ausdrücken, kann es aber nicht wenn wir den Verstand nicht auch öfters loslassen. Was heißt Schöpferkraft? Es heisst natürlich auch, dass wir kreativ auf unsere Umwelt wirken. Der wissenschaftliche Verstand hat anderes bewirkt: wir sehen wie starr und mechanistisch die Naturgesetze funktionieren, wie regelmäßig der Apfel nach unten fällt und nicht umgekehrt, wie perfekt kausal alles um uns herum funktioniert, und wie gleichmäßig jedes Atom sich verhält. Und daran haben wir uns ein Beispiel genommen und diese Regeln und Gesetze auf uns selbst übertragen - obwohl Bewusstsein diesen Gesetzen gar nicht unterliegt. Die äußere Welt spiegelt uns, wie weit wir unsere Schöpferkraft erschlossen haben. Und wenn wir keine in uns finden, dann wird dem einen oder anderen die Umgebung auch nur wie "tote" Materie vorkommen. Aber auch das Planetenbewusstsein (von manchen "Gaia" genannt) ist dabei aufzusteigen, gemeinsam mit uns.

Wir sind nicht der Verstand - er ist ein Werkzeug
Wir sind nicht unser Verstand
Nun, ohne den logischen Verstand könnten wir in dieser Welt nicht zurecht kommen. Es wird aber zu einem Problem, wenn wir den Verstand nicht als Werkzeug ansehen, sondern zu glauben beginnen, wir seien der Verstand. Dann ist ein effizientes Verwenden des Verstandes nicht mehr möglich. Dann sind wir nicht mehr Herr im Haus, sondern wir sind dem Chaos ausgeliefert, das der Verstand in uns auslöst. Wenn jetzt jemand denkt: gut, aber davon bin ich ja nicht betroffen. Nein. Die ganze Menschheit ist davon betroffen, und es erscheint uns als normal. Das wird klar, wenn wir uns überlegen, dass diese großartigen Momente der Stille, die der eine oder andere Glückliche in einem meditativen Moment haben durfte, eigentlich der Normalzustand unseres echten Seins ist. Und wir können den Verstand auch gut in Schach halten, wenn wir ihn von früh bis spät im Büro verwenden, ihn dann mit dem Fernsehprogramm füttern, und dann erschöpft ins Bett fallen (und dann noch immer nicht einschlafen können weil der Verstand noch weiter rattert). Diese und ähnliche Erscheinungen untersuchte z.B. der Psychologe Erich Fromm schon vor langer Zeit, nachzulesen u.a. in seinem Buch "Wege aus einer kranken Gesellschaft".

Adamus über unser momentanes Bewusstsein:
90 % von dem was durch euren Kopf geht ist Müll. Das ist es, wie der Verstand programmiert ist. ... Da sind wenige Prozent, bei dem die Energien, die durch euch fliessen, konstruktiv verwendet werden. Aber das meiste ist einfach nur Geplapper. Ein Geplapper, das euch verrückt macht und das dazu führte, dass ihr euch selbst nicht mögt, und es nicht mögt mit euch selbst alleine zu sein.

Und über die Entwicklung, vor der wir als Menschheit stehen:
Ihr geht buchstäblich über euren Verstand hinaus, denn ihr erkennt, dass der Verstand eine schöne Sache ist, aber er ist wie eine Festplatte die programmiert wurde. Er hat Grenzen. Und da ist so viel mehr, und jeder von euch kann das fühlen. In eurem Herzen wisst ihr das.
Durch uns fließt ein Lichtstrom der den Kosmos mit der Erde verbindet. Wir entscheiden selbst, wie frei diese Energie sich in uns (und unserer Aura) entfalten kann. Durch das ineffiziente Chaos das wir in unserem Kopf haben, werden diese Energien verwirbelt, festgehalten und in ihrer Kraft geschwächt. Wir entscheiden ob wir uns nur als Verstand identifizieren, und somit hauptsächlich in den Illusionen von Vergangenheit und Zukunft, und Raum und Weg leben, oder mehr von der Wirklichkeit zulassen.

 Unser Wissen und unser Bewusstsein - ein Unterschied

Dass unser Wissen nicht unser Sein ist, ist leicht zu erkennen. Auch Informationen und jegliche mentalen Konstrukte in unserem Kopf brauchen eine "Grundlage", in der sie existieren können. Sie sind wie Wasserrosen die auf einem Teich schwimmen. Der Teich ist unser reines Bewusstsein. Wasserrosen sind eine schöne Sache, aber sie sollen nicht alles zuwuchern bis wir nicht mehr wissen wer wir wirklich sind. Dann wird das Wasser nämlich schlecht, schlägt um und wird muffig.

Ein Pfarrer hat die Bibel und die 10 Gebote perfekt gelernt. Er weiss was wo steht, in welcher Reihenfolge, kennt die nötigen Bibelstellen, und kann die 10 Gebote rezitieren. Jederzeit kann er in seinen Rucksack greifen, und diese Dinge herausnehmen. Trotzdem ist klar, dass das alleine niemanden zu einem besseren Menschen macht, denn der bleibt davon größtenteil unberührt. Denn egal was wir wissen, unsere tiefer liegenden Bewusstseinsschichten sind immer mächtiger und bestimmen viel eher unser Handeln. Auch wenn wir darüber allerlei Schleier und Mäntelchen stülpen.

Der Pfarrer zieht sein Gewand an und erledigt seinen Beruf, der Bäcker setzt seine Haube auf, der Richter setzt seine Mütze auf, der Arbeiter setzt seinen Helm auf, der Angestellte bindet seine Krawatte um, und alle haben ihren Rucksack mit den nötigen Dingen dabei, und alle diese Funktionen sind wichtig und gut, und jeder ist froh seine Brötchen zu verdienen. Und es wäre unsinnig zu sagen dass der eine zu einem höheren Bewusstsein gefunden hätte als der andere.

Das gilt für die gesamte Gesellschaft. Wir alle kennen die 10 Gebote, wir wissen dass sie sinnvoll sind, und sie haben deshalb unser Gerechtigkeitsempfinden mit geprägt. Wir haben unsere Gesetze danach formuliert. Aber die Frage ist, wie weit haben wir uns selbst verändert? Es scheint für uns klar, dass es nicht in Ordnung ist zu töten, denn wir "wissen" es. Wir haben es gelernt. Aber wir brauchen uns nur umzusehen um zu erkennen, dass wir - als gesamte Gesellschaft - noch nicht das Bewusstseinsniveau erreicht haben, damit wir das so leben. Mord und Krieg haben wir noch nicht überwunden. Die Tatsache, dass wir Gebote und Gesetze brauchen, zeigt, dass unser Entwicklungsstand dem noch nicht entspricht. Dieses Wissen ist zu einem großen Teil eben nur in unserem Rucksack. Es ist noch nicht zu unserer wahren Natur geworden. Und niemand kann anders, als seiner wahren Natur gemäß - sprich, seinem momentanen Bewusstsein gemäß - zu handeln. Alles andere ist eine Konstruktion drumherum, die uns bestenfalls den zukünftigen Entwicklungsweg vorzeigen kann.  Darauf spricht Friedrich Schiller an, wenn er anmerkt:

Seit Aristoteles wissen wir was Demokratie ist. Und doch sind wir letztlich Barbaren geblieben.

Ein Problem wird es , wenn wir uns damit zufrieden geben, Wissen nur in unserem Rucksack zu haben. Und wenn wir uns damit zufrieden geben, Strafen zu verteilen, wenn jemand nicht richtig handelt. Wir haben einen ganzen Apparat der der juristischen Bestrafung dient. Wir begnügen uns damit, in der richtigen Situation die richtige Strafe zu vergeben. Das ist dann keine Lerngesellschaft, sondern eine Bestrafungsgesellschaft. Gesetze haben nicht dann ihren Zweck erfüllt, wenn wir die richtigen Menschen bestrafen. Sie haben ihren Zweck erfüllt wenn wir sie nicht mehr brauchen. Es ist auch bedenklich zu sehen, wie wenige Menschen sich eine Welt ohne Straftaten und ohne Kriege überhaupt vorstellen können. Es herrscht die Meinung, dass das einfach nicht möglich ist, eine unrealistische Fantasie wäre, oder dass das einfach zum Menschen dazugehört.

Je mehr wir uns selbst misstrauen, desto mehr haben wir das Gefühl, uns mit Gesetzen und Regulierungen im Zaum halten zu müssen. Die Gesellschaft ist besessen darauf, und die Schränke der Juristen und Politiker quillen über vor Erlässen und Bescheiden.
Bewusstsein kennt das nicht, und beinhaltet trotzdem die Lösung. Paradox!

Und wieder ein kleines Zitat von Adamus zum Thema:
Wie ich schon sagte, Kunst wird die Welt retten. Das wird sie. Wenn eine Gesellschaft allem voran künstlerisch sein kann, dann zeigt das, dass sie sich befreit hat. Es ist nicht ein Gemälde das jemanden befreit. Es ist das Bewusstsein, dass wir unser Leben der freudvollen, sinnlichen Freuden auf der Erde widmen können, anstatt mit dem mentalen, den Regeln und Gesetzen. Das zeigt eine freie Gesellschaft.
Unsere Seele versucht, durch unsere ganzen Gedanken durchzuleuchten, und echtes Bewusstsein in uns zu bringen. Und weil wir uns so verschliessen, funktioniert das manchmal nur, wenn uns etwas erschüttert, und wir somit kurzfristig aus dem Verstand katapultiert werden, z.B bei einem Unfall. Solche und andere Schock-Momente können dazu führen, dass wir uns unfreiwillig und unerwartet öffnen, und größere Energiemengen in uns einströmen. Das ist natürlich auf Dauer keine ratsame Strategie... Adamus scherzte auch darüber wie gut es ist, dass wir ab und zu aufs Klo oder ins Bad gehen, weil das einer der wenigen Momente ist in denen wir uns Ruhe gönnen. Und immer betont er die Wichtigkeit des bewussten Atmens, um in unsere Mitte zu kommen.

Mit Nachruck bringt das die spirituelle Wesenheit "8" bei Zingdad auf den Punkt und fragt uns, feinfühliger für das zu sein was sich uns zeigen will:
Die Einheit spricht zu dir die ganze Zeit. Das einzige Problem ist, dass du mit deinen Fingern in den Ohren dasitzt und Blödsinn brabbelst, was die Wahrheit und die Schönheit verwässert, die immerzu von allen Richtungen in dich fliessen möchte. Nur für einen Moment, könntest du vielleicht die Klappe halten und zuhören?
Das was unser Verstand meist fabriziert findet auch nicht Einzug in die Akasha Chronik. Das heißt diese Gedanken gehen nicht in des Gesamtbewusstsein der Schöpfung ein. Warum? Weil diese Gedanken, aus denen wir glauben zu bestehen, praktisch keine Energie in sich tragen. Sie haben keinen bleibenden Wert, keinen Gehalt. Kein bisschen Schöpferkraft. Das meiste von dem, was uns am Tag durch den Kopf geht, sind nur hohle, leere Konstrukte, die bald wieder zerbröseln. Müll. Das ist überraschend, weil wir den Verstand so hoch schätzen. Aber die Art und Weise wie wir ihn tatsächlich verwenden, ist sehr sehr ineffizient. Was wirklich Bestand hat sind die echten Erfahrungen, die echten Eindrücke, die echten Gefühle und Erkenntnisse, und die echte Leidenschaft die wir im Leben haben.

Das Ego: ein Gebilde des Verstandes

Eng verknüpft mit dem Verstand ist unser Ego. Denn das Ego ist das Selbstbild, das wir von uns kreiert haben, ohne uns selbst wirklich zu kennen. Wer sind wir? Das was im Reisepass steht? Die Nationalität? Mein Beruf? Mein Körper? Mein Alter? Mein Auto? Meine Religion? Meine chronische Krankheit? Meine Parteizugehörigkeit? Mein Garten? Mitglied im Kegelklub? Mutter oder Vater? Angehöriger der sozialen Oberschicht? Der Unterschicht? Ein armer Schlucker? Mein Kontostand? Diese Dinge sind ja nicht falsch, aber es ist eine sehr primitive Sicht auf uns. Wir bestehen aus Identifikationen, haben uns aber nie selbst gefühlt. Unser menschlicher Charakter ist zumeist eingebildet. Denn er ist eine Einbildung - ein Gebilde - des Verstandes.

Wie viele Kriege wurden geführt, weil sich Menschen mit einem bestimmten Glauben identifizieren? Oder mit imaginären, beliebigen Staatsgrenzen?  Oder einem bestimmten Wirtschaftssystem?

Das wird uns langsam klar, was auch die "tiefgründige Weisheit" hervorbrachte: nur Idioten sind Patrioten. Und damit ist nicht die Freude an einem Erdteil gemeint, wenn diese Freude ungerichtet, ohne Ziel, und ohne Absicht ist, sondern einfach nur ein Ausdruck der Freude und Dankbarkeit. Gemeint ist der Patriotismus, der die Abwertung aller anderen Erdteile schon in sich trägt. Eine verlogene Befürwortung des einen, nur um die Verachtung des anderen nicht laut aussprechen zu müssen. Das ist dualistisch. Es ist ein Ausdruck der Dualität, in der das eine immer das andere ausschließt. Und das sind Spiele des Egos. Der eigene (mangelnde) Selbstwert wird durch die Identifikation mit Äusserlichkeiten aufgewertet, die die eigene Person in Wahrheit nicht betreffen.

George Carlin über falschen Stolz
George Carlin über falschen Stolz, einem Ausdruck des Egos

Aber wie können wir verschiedene Vorstellungen, die wir über uns haben, loslassen oder verändern, wenn wir erkannt haben, dass sie uns nicht mehr dienlich sind? Das ist wahrscheinlich eine der schwierigsten Aufgaben die wir in unserem Leben vorfinden. Denn wir können den Verstand nicht aus unserem Verstand heraus bekämpfen. Kämpfen funktioniert da generell nicht.

Denn das Ego existiert nicht wirklich. Es handelt sich dabei vielmehr um die Abwesenheit unseres eigenen Bewusstseins. Diese Leere versucht der Verstand aufzufüllen mit einem gebastelten Selbstbild. Das Ego ist, wie der Lehrer Osho sagte, wie ein dunkler Raum. Und wir können gegen Dunkelheit nicht kämpfen. Es genügt aber, einfach Licht in den Raum zu bringen: unser Bewusstsein. Ein Anfang ist es, den Verstand nicht ganz so wichtig zu nehmen wie wir es sonst tun, und falsche Identifikationen loszulassen. Außerdem können wir auf uns hören: das Ego ist verletzlich und kann gekränkt sein. Unser dahinter stehendes "wahres Selbst", ist nie gekränkt oder verletzt oder beleidigt. Wenn wir verletzt sind, ist es immer ein Hinweis darauf, dass da unser Ego im Spiel ist. Eine Faustregel ist: der Verstand liebt das komplexe, liebt die Probleme die er lösen soll, das Undurchsichtige, "anspruchsvolle", damit er Futter bekommt. Die Seele liebt die Leichtigkeit, den Moment, die Einfachheit.

Die Angst vor der Leere

Wir haben Angst das Ego loszulassen, weil wir nicht wissen was dann von uns übrig bleiben sollte. Lösen wir uns dann auf? Eine Angst die nur verständlich ist, wenn wir die Einstellung haben "Ich denke, also bin ich". Das ist aber so als würde ein Kind nicht erwachsen werden wollen, weil das Kind dann verschwindet. Und das stimmt ja auch auf gewisse Weise! Wir können uns nicht vorstellen, dass ein noch großartigeres Ich sich verwirklichen will, und klammern uns an ein erstarrtes Selbstbild.

Der nicht verstandene Unterschied zwischen Verstand und Bewusstsein ist auch der Grund, warum manche von Suggestionen enttäuscht sind. Denn solange wir nur den Verstand einsetzen, funktionieren diese Dinge auch nicht. Wenn wir rein auf der Verstandesebene bleiben, dann wird nichts daraus entstehen. Es sind nur unsere tieferliegenden Bewusstseinsschichten, die schöpferisch und kreativ sein können. Suggestionen sind eine eher grobe, fast mechanistische Methode. Wir sagen uns oft genug eine Idee oder ein erreichtes Ziel vor, und hoffen darauf dass es - in einer Umkehrung des gewöhnlichen Prozesses - in die tieferen Bewusstseinsschichten einsickert, oder man könnte sagen abfärbt. Das kann auch funktionieren, und trotzdem ist es letztendlich nicht der Verstand der die Ergebnisse bewirkt. Wir verwenden aber unseren Verstand, und hoffen auf diese Weise unsere tieferen Bewusstseinsschichten in die richtigen Wege zu lenken, weil wir auf diese noch keinen direkten Zugriff haben.

Genauso ist es bei der Idee, dass wir unsere Realität selbst erschaffen. Viele sagen dann: "So ein Quatsch. Das funktioniert ja nicht". Und wenn sie ihr Sein nur mit dem Verstand identifizieren, dann haben sie auch recht. Es ist also nur die Frage, was wir unter diesem "wir" in der Aussage "wir erschaffen unsere Realität" verstehen. Wir sind gerade erst in dem Prozess, unsere Bewusstheit über den Verstand hinaus auszudehnen, und dann werden wir auch unsere echte Schöpferkraft einsetzen können, die bisher nur - aus unserer Sicht - unbewusst gewirkt hat.

"Ich bin" ist völlig ausreichend

Diese Aussage reicht vollkommen aus. Der Satz ist schon vollständig, es fehlt da kein Objekt. Es bedeutet dass wir unnötige Identifikationen fallen lassen können, denn diese können die ewige, reine Seele eigentlich nur einschränken. Wir stülpen uns verschiedenste Rollen und Eigenschaften über, und bekommen auch noch Angst, dass ohne diese Dinge unsere Identität verloren geht. Es ist eine Angst, sich in nichts aufzulösen, weil wir nur diese Attribute von uns kennen. Dabei wartet in Wahrheit unser wahres Selbst darauf, irgendwie zu uns zu kommen, wenn wir es hereinlassen. Es sind die strikten Vorstellungen darüber was und wie wir sind (und nicht sind) - die das verhindern.

Buchtip: Osho - Das Buch vom Ego